Wolfgang Michel

Caspar Schamberger no chôji ni tsuite


Nihon Ishigaku Zasshi (Journal of the Japanese Society of Medical History), Vol. 37, No.4 (1991), pp.143 - 151.

Zu dem aus Leipzig stammenden Vater der Caspar-Chirurgie fand ich in der der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel eine Leichenpredigt samt "Lebens=Lauff" und diversen Nachrufen mit neuen biographischen Details. So ist nunmehr gesichert, daß Schamberger nur ein Barbierchirurg war, der nach dreijähriger Lehre bei dem Leipziger Barbier Christoph Bachert als Sechzehnjähriger loszieht. Zwei Jahre in Halle und Naumburg, dann nach Hamburg, Lübeck, Königsberg, Danzig, Schweden, Dänemark und Amsterdam. 1643 wird er von der VOC eingestellt, läuft am 24. Oktober auf dem Admiralsschiff "Mauritius Eyland" aus und erreicht nach einer abenteuerlichen neunmonatigen Fahrt am 31. Juli 1644 Batavia. Schon am 8. August segelt er auf einem Kriegsschiff nach Goa, dann Ceylon, Surata, Persien, später nach den Molukken, bis er am 5. Januar 1646 nach Batavia zurückkehrt. Am 23. August bekommt er die "Order", nach Formosa, sowie China und Japan abzureisen. Der Lebenslauf erwähnt eine 'Examinierung' durch vier japanische Ärzte und den langen, erfolgreichen Aufenthalt in Edo, wo sein Rat vom kaiserlichen Hof und hochgestellten Personen geschätzt wurde. Für die Zeit danach werden weitere Fahrten nach Japan, Siam, Tongkin, Cochin und den Molukken genannt. Nach zwölf Jahren, in denen er rund 20000 Meilen und dreizehn Äquatorüberquerungen hinter sich bringt, trifft er im September 1655 kehrt Schamberger wohlbehalten in die Heimat zurück als erfahrender und wohlhabender Mann. Die Beschreibung seiner körperlichen Verfassung im hohen Alter und der Alltagsbeschäftigung leitet zu den letzten Stunden über, als ihn ein Hirnschlag trifft und er im Alter von knapp 83 Jahren starb.

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