Wolfgang Michel: Geheimnisse des Orients -- Ein früher westlicher Blick auf die Medizin in Ostasien [Secrets of the Orient -- An Early Western Observation on Medicine in East-Asia]. Gengobunka Ronkyû – Studies in Languages and Literature, No. 3 (Fukuoka, 1991), pp. 15-98.

Due to technical problems some features have been changed. A pdf-file of the printed version is available at the Kyushu University Institutional Repository.

Gengobunka Ronkyu Cover

 

Wolfgang Michel

Geheimnisse des Orients -- Ein früher westlicher Blick auf die Medizin in Ostasien --


Lu und Needham, die es es als ein 'jetzt sehr seltenes Buch' bezeichneten und einiges dazu aus Arbeiten von M. D. Grmek und M. Craffe wiedergaben, hatten es sicher nicht in der Hand,[1]denn in der Tat läßt sich dieses Werk sogar in großen Bibliotheken nicht mehr auffinden[2]

Les Secrets de la Medecine des Chinois, consistant en la parfaite connoissance du Pouls. Envoyez de la Chine par vn François, Homme de grand merite. A Grenoble, Chez Phillippes Charvys, Marchand Libraire, en la Place de Mal-Conseil. M. DC. LXXI. Avec Privilege du Roy.

Der einzige bibliographische Hinweis, der heute noch zutrifft, ist der bei Cordier auf die Bibliothèque Municipale von Grenoble,[3]welche mir den Text freundlicherweise zugänglich machte. Wo immer in Arbeiten zur Geschichte der 'Ost-West-Titration' über dieses Thema etwas geschrieben wurde, berief man sich auf Grmeks Abhandlung 'Les reflets de la sphygmologie chinoise dans la médecine occidentale' (1962). Dort findet man ein fünfseitiges Kapitel, von denen vier dem unbekannten französischen "homme de grand merite" gewidmet sind, sowie eine sehr kurze Skizze des Inhalts. Grmek hatte das Werk im Zusammenhang mit einer Ausstellung 'Médecine en Extrême-Orient' (Paris 1959) studiert.

Die Suche nach dem Autor der 'Secrets' und dem Weg des Manuskriptes ins Abendland legt viele schillernde Facetten frei, die ich hier nicht ins Auge fassen will. Dies gilt auch für die Beziehungen zu Michael Boyms "Clavis Medica ad Chinarum Doctrinam de Pulsibus" (Nürnberg 1685 u. 1686) sowie dem von Andreas Cleyer herausgegebenen "Specimen Medicinae Sinicae" (Frankfurt 1682), über die noch nicht das letzte Wort geschrieben wurde.[4]Wir wissen, daß der Verfasser einer der rund dreißig Pater war, welche Mitte der sechziger Jahre aus allen Landesteilen Chinas nach Kanton verbannt und dort unter Hausarrest gestellt wurden, so auch die Franzosen Adrien Greslon, Jaques le Favre, Claude und Jaques Motel, Humbert Augery sowie Philippe Couplet, für dessen Urheberschaft einiges spricht.[5]Denn aus der vorangestellten 'Mitteilung an den Leser' erfahren wir, daß der Text zwischen 1665 und 1668 in Kanton von einem Missionar verfaßt wurde, der keine spezielle medizinische Ausbildung vorweisen kann. Anfangs habe er sein Werk auf latein geschrieben, sich dann aber für die französische Sprache entschieden, um allen Franzosen, gelehrten und unwissenden, zu nützen, aber auch aus Angst, daß andere Nationon den Franzosen diese gute Sache neiden und das Manuskript so in einem Kamin verschwinden könnte. Dieser Hieb galt wohl den Niederländern, war doch die 1652 von Michael Boym verfaßte Erstschrift der "Clavis Medica" im folgenden Jahr auf dem Wege nach Europa in Batavia 'verschwunden'.[6]Erst 1682 gelang es dann Couplet, eine Zweitschrift über Andreas Cleyer nach Europa zu bringen, die schließlich 1685 und 1686 in Deutschland erschien. So avancierten die zeitlich später und sicher unter dem Einfluß von Boyms Arbeit geschriebenen 'Secrets' dank ihrer schnelleren Drucklegung zur ersten abendländischen Monographie über dic chinesische Medizin.

Das Werk ist in drei 'Bücher' eingeteilt. Das erste beschreibt die allgemeinen Regeln und Techniken der chinesischen Pulslehre (S. 1-22), das zweite die speziellen Regeln für dreißig Pulsarten sowie Besonderheiten beim Puls von Frauen und Kindern (S. 23-111), im dritten geht es um Prognosen anhand des Pulses bzw. des Gesichtes (S. 112-135). Das dritte Kapitel des letzten Buches, inhaltlich eher eine Art Anhang, stellt die 'medizinischen Kenntnisse einiger orientalischer Völker' vor, einschließlich der 'Prinzipien und Methoden, derer sie sich bedienen, ihre Kranken zu heilen'. Natürlich ist China der Helikon des Fernen Ostens.[7]

§1 Über die Medizin der Chinesen
Ich fange mit diesen an, weil sie an erster Stelle unter den Menschen des Orients in Politik, Literatur, Umgangsformen, Handel und in der Reputation stehen, in der Medizin herauszuragen. Und auch, weil ich mehr Kenntnisse über ihre Länder und Sitten habe, da ich unter ihnen seit einigen Jahre lebe, während derer ich umfangreiche Studien über ihre Medizin getrieben habe, so daß ich gerühmt wurde von einigen, die darüber keine Kenntnisse hatten.
Man muß nichtsdestotrotz eingestehen, daß ihre Art, den Puls zu fühlen, abgesehen von einigen Irrtümern, die daher kommen, daß sie die Anatomie nicht kennen, einfacher, universeller und sicherer ist als die, welche all die Lehrer und Doktoren der Medizin besitzen, die bisher darüber geschrieben haben. Daher rührt es, daß sie die Welt Erstaunen setzen.
Man muß auch eingestehen, daß ihre Erfahrungen älter sind als die aller anderen Nationen, da sie darüber vor viertausend Jahren geschrieben haben. [S. 126] Auch besitzen sie einige wunderbare Geheimnisse und gewisse Erfahrungen, durch die sie bewundernswerte Heilungen vornehmen.
Ich kann auch nicht leugnen, daß sie sehr gute medizinische Arzneien haben, die sich auf Wurzeln, Kräuter, Metalle und Exkremente beschränken, doch die Mischung und Komposition befriedigt mich nicht, weil es weder irgendeine Regel noch Mannigfaltigkeit gibt; alles wird kleingeschnitten, gekocht, das erste und zweite Dekokt getrunken und nichts mehr.
Weiter kann mir auch kein Chinese abstreiten:
1. Daß es bei ihnen in China bis heute weder einen [studierten] Doktor, einen [akademischen] Lehrer noch eine Medizin-Schule gegeben hat.
2. Daß es bei allen Büchern über ihre Medizin keines gibt, das von einem [akademischen] Lehrer oder Doktor der Medizin verfaßt ist, welcher Rezepte oder Regeln einer guten Behandlung gibt.
3. Daß keines jener unzähligen Bücher der chinesischen Medizin [S. 127] für das, was es verordnet, eine Begründung gibt, die auf Prinzipien der 'Physik' oder natürlichem Diskurs beruht.
4. Daß das, was sie verordnen, indem es nur auf ihren Aussagen aufbaut, nicht sehr sicher sein kann, und daß die Autoren dieser chinesischen Bücher einander widerspechen
5. Daß ihre Rezepte, universell für alle Arten von Personen, welcher Altersstufe, Beschaffenheit und welchen Temperaments sie auch sein mögen, nicht durchweg wirksam und gleichermaßen sicher sein können.
6. Daß die Medizin unter den Chinesen als ein Metier, welches man sich im Laden eines Drogisten aneignet, keine Achtung verdient, wie es in der Tat auch der Fall ist.
7. Daß man sich nicht zu verwundern braucht, wenn in der Folge diese Drogistenmediziner zu schreiben und zu sagen wagen, daß der Kaneel und die Aprikosen Gift enthalten [S. 128] und der Kern der Aprikosen die Welt tötet.[8]Daß die Gewürznelken feucht sind und auch der Pfeffer.[9]Daß Honig und Myrrhe temperiert sind. Daß die Frauen das Herz auf der linken Seite haben. Daß die Männer und Frauen die Leber auf der linken Seite haben. Daß es notig sei, wenn man den Puls fühle, auf den Wind[10]zu achten, seinen Daumendruck abzuwägen und den Puls gegen andere abzugrenzen mit seiner Respiration etc.
All diese Dinge und unzählige andere habe ich in ihren Büchern gelesen.
Woraus man hier, wenn die chinesische Medizin in Europa durchkommt und gut aufgenommen werden sollte, für alle Fälle kurz die Prinzipien zusammenfassen kann, auf welche sie in ihrer Behandlungsweisc aufbaut.
Die einzige und prinzipielle Absicht der Chinesen bei ihren Kuren ist es, den Puls zu reformieren und ihn wieder in seinen guten Zustand zu bringen, was sie beanspruchen zu erreichen:
1. Durch Abführung vermittels Schwitzen, Erbrechen [S. 129] und grundsätzlich eine höchst rigorose Diät, indem sie den Kranken nur ein wenig Reis oder Reiswasser geben und sie manchmal 8, 10 oder 15 Tage fasten lassen mit purem Wasser oder einem mit Stärkungen gekochtem Wasser.
2. Durch Restauration, indem sie mittels ihre Dekokte[11]darauf abzielen, den Puls wiederherzustellen, die Lebensgeister zurückzurufen und die Wärme oder das Humidum radicale zu restituieren.
Es ist festzuhalten, daß sie sich nicht des Aderlasses bedienen und sehr selten Abführungen anwenden, weil sie glauben, daß die Wärme des Körpers sich nicht verringere, wenn man ihm etwas entzieht, wie ein warmes Wasser nichts von seiner Wärme verliert, wenn man ihm einen Teil seiner Quantität entzieht.'

Das Urteil des Autors ist ein wenig zwiespältig. Daß er die Pulsdiagnose für bedeutsam hält, kann nicht erstaunen, hat er doch diesem Thema fast 140 Seiten gewidmet. Auch war ihm weder das in der klassischen Literatur hervorgehobene hohe Alter der chinesischen Heilkunde noch deren umfangreiche Pharmakopoë entgangen.

Der letzteren fehle es indes an 'wissenschaftlicher' Systematik. Wie denn überhaupt vieles in der chinesischen Medizin den Anspüchen eines Fachmannes nicht genügen könne. Da mangele es an Klarheit, Widerspruchsfreiheit, Spezifität. Um die hat er sich bei der Niederschrift seines streng in Paragraphen und Regeln gegliederten Pulsbuches offenkundig bemüht. Er versäumt auch nicht, die Adressaten seiner Schrift, die Herren Mediziner am "Collège de Médecine" in Grenoble,[12]darauf aufmerksam zu machen, daß es im chinesischen Reich keine festgelegten akademischen Ausbildungsgänge für Ärzte gibt, mithin deren fachliche wie gesellschaftliche Reputation im Argen läge. Die meisten Kritikpunkte sind eher formaler Natur, was die Vermutung stützt, daß den medizinischen Kenntnissen des Verfassers enge Grenzen gezogen waren. Inhaltlich konkret wird er nur dort, wo einige pharmakologische Beispiele die Absurdität der Lehren jener 'Drogistenmediziner' belegen sollen. Dies alles habe er in deren Büchern gelesen, heißt es. Zur Ehrenrettung der im 17. Jahrhundert international sicher einzigartigen chinesischen Apotheke muß jedoch hervorgehoben werden, daß man z. B. neben dem Decoctum (chin. jian) noch den heißen Aufguß (tang), die Pille (wan), das Pulver (san), die Salbe bzw. den Sirup (gao), die spagyrische Rezeptur (dan), die alkoholische Verabreichung (jiu) und die Gallerte (jiao) kannte.[13]Weiter unterschied man acht therapeutische Verfahren (ba fa), und ein Blick in Li Shizhent's monumentales Werk "Bencao gangrnu" (1596)[14] mit seinen 1892 Pharmaka und mehr als zehntausend Rezepturen hätte wohl einiges am harschen Urteil geändert.

Sehr wahrscheinlich verfügte der Autor über keine Quelle zum Nadeln und Brennen (zhenjiu),[15] denn diese beiden so auffälligen Therapieverfahren streift er im ganzen Buch mit keiner Silbe. Er weiß nur, daß sie den Aderlaß europäischer Art nicht anwenden. Ich halte es zudem für bemerkenswert, daß die Beschreibung der chinesischen Medizin fast nichts zur Ätiologie bietet, ganz im Gegensatz zum folgenden Paragraphen über die Hei!kunde der Japaner, welche sich doch unter dem überwältigenden Einfluß Chinas entwickelt hatte:[16]

Die Japaner begründen ihre Medizin auf das Prinzip, daß alle Übel und Leiden, die sich im menschlichen Körper bemerkbar machen, aus dem Ki kommen, das heißt, von den Geistern des Feuers, Wasser, der Erde und der Luft, welche entweder nicht austreten können oder sich nicht an ihrem natürlichen Orte befinden. Und daher haben sie Ausgänge für diese Geister gesucht und in allen Teilen des Körpers bestimmte Orte bestimmt, wo die an dieser und jener Stelle zurückgehaltenen Geister austreten können. Und dort wenden sie ein kleines Knäuelhäufchen an, das sie aus trockenen Blättern des Absinthus sylvestris machen, welches sie anzünden. Sich verzehrend erhitzt es sich und brennt schließlich die Haut, die darauf Schorf bildet, der abfällt und eine Öffnung oder einen wunden Punkt läßt, durch den der Saft oder das Ki, welche Schmerzen am selben Ort verursachen, heraustreten. Bisweilen wenden sie 7, 9, 15, 30, 100, ja 200 oder 500 dieser Häufchen oder Knöpfe an, welche sie 'von Feuer' nennen.
Weil aber in den Innerien und Eingeweiden besagtes Ki manchmal auch zurückgehalten wird und es keinen Austrittspunkt gibt, wo es entweichen könnte, weil es zuweilen zu tief liegt und die Ausgänge, welche uns die Natur gegeben hat, nicht ausreichen, bedienen sie sich dann einer großen, an der Spitze etwas abgestumpften Silbernadel, welche sie zwischen zwei Fingern drehen und unter wiederholtem 'pharé pharé' Stück für Stück eindringen lassen ins Tiefinnere, wo das Ki ist, das nun einen Ausgang findend sofort austritt und die Schmerzen beendet.
In den anderen Anwendungen ihrer Medikamente richten sie sich nach den Chinesen.'

Längere Ausführungen aus westlicher Feder zur Heilkunde in Japan setzen eigentlich erst mit den Abhandlungen Willem ten Rhijnes und Engelbert Kaempfers ein. Alle älteren Quellen streifen gelegentlich die eine oder andere Heilpraktik, verlieren indes kein Wort über die ätiologische Konzeptionen, über die unser französischer Autor referiert. Ursache aller Leiden ist für ihn das Ki (chinesisch Qi),[17]das er als esprits übersetzt, womit die spiritus vitales oder 'Lebensgeister' der abendländischen Pathologie gemeint sind. Damit lag er auf der gleichen Linie wie z. B. die Redakteure des 1603 in Nagasaki von der Jesuitenpresse gedruckten Vocabulario da lingoa de Iapam,[18]wo es unter dem Stichwort "Qi" heißt: "Coração, espiritos vitaes, ou vigor do coração [...]". Eine Beziehung des Qi zu den 'Fünf Wandlungsphasen' Gogyo (chin. Wuxing)[19]ist nur vage angedeutet; der Verdacht liegt nahe, daß letztere - wenn überhaupt - unter dem Einfluß der abendländischen Antike als 'Elemente' mißverstanden wurden. Das Ki muß in Bewegung sein, denn es kann sich offenbar aufstauen oder am falschen Ort befinden, was als unmittelbare Ursache der Krankheiten gilt. Durch das Brennen mit Moxa verschaffe man ihm einen Ausgang. Auch die dadurch erzielte Schorfbildung und leichte Eiterung ist erwähnt. Interessanterweise verwendet der Autor die Wendung 'bouton de feu'. Eigentlich war dies ein westliches Kautereisen mit konischer oder runder Spitze, doch hatten sich unter den meist iberischen Missionaren in Japan die 'botoes de fogo' als Bezeichnung für die Brennkegelchen aus Artemisia-Fasern eingebürgert.[20]Von 'Moxa' schrieb zum ersten Mal der niederländische Prediger Hermann Buschof.[21]

Hergestellt wird diese Brennwolle aus Pflanzen der Gattung Artemisia, die etwa 250 Arten, teils Halbsträucher, teils ausdauernde Kräuter umfaßt. Das Ausgangsmaterial in China und Japan deckt sich botanisch gesehen daher nicht. Zur Herstellung der japanischen Moxa dienen unter den über dreißig dort zu findenden Artemisia-Arten[22]vorwiegend die Artemisia princeps Pampanini, in der Literatur auch Artemisia vulgaris L. var. indica Maxim. oder A. asiatica Nakai genannt,[23]mitunter auch die Blätter der Artemisia montana Pamp. Die Nennung des "Absinthus sylvestris" trifft daher nicht ganz zu, ist aber eingedenk des botanischen Wissensstandes jener Zeit durchaus noch akzeptabel.

Nicht hingenommen werden darf jedoch die Behauptung, daß man bei der Akupunktur Nadelungen bis tief in die Innereien vorgenommen hätte. Diesem Irrtum erlag wenige Jahre später auch der niederländische Faktoreiarzt von Deshima, Willem ten Rhijne.[24] Die beschriebene Drehtechnik nennt man in Japan hineribari (Drehnadel), bei der nur geringe Tiefen erreicht werden und das Drehen der Stimulation dient. "Pharé" dürfté wohl das japanische Wort hari (Nadel)[25]wiedergeben.

Der letzte Paragraph skizziert Heilverfahren bei den Malaien, den Bewohnern Timors, Sumbas, Kambodschas und Tonkins:[26]

§ II Über einige Methoden zur Behandlung der Kranken, die einigen Nationen zu eigen sind
Die Malaien, das sind alle Völker, die die Sprache [S. 132] von Malakka sprechen, behandeln ihre Kranken in einer seltsamen Weise. Denn sie halten es für eine ausgemachte Sache, daß die Wärme die Freundin der Natur und die Kälte deren Feind sei und daß man sich folglich hüten muß, letztere in den Körper zu lassen, weshalb sie ohne Unterlaß ein "berle"[27]genanntes Blatt essen mit Kalk und Areca (eine trockene Frucht von einem Baum dieses Namens),[28]und das alles in dieser Komposition ist extrem warm und trocken, und doch haben sie unentwegt diesen Bissen im Munde.
Wenn sie sich für zu erhitzt halten, waschen sie ihren Körper, indem sie eimerweise Wasser über ihren Kopf schütten. Und wenn sie sich zu geschwächt fühlen, reiben sie sich ab und bedecken den Körper mit einigen temperierten Arzneien, die die Poren der Körpers öffnen, durch welche dann die Lebensgeister austreten und die Kälte hereinkommt.
Sie haben Arzneimittel, die so heiß sind, daß, wenn sie auf die Milz die Rinde eines gewissen Baumes eine Stunde anwenden, [S. 133] dies genügt, um euch die Milz zu rösten mit den gleichen Schmerzen, als ob sie auf Kohleglut läge.
Sie bedienen sich vieler Effregationen[29]für alle Arten von Leiden sowie für Appetitlosigkeit und um das Zäpfchen[30]wieder aufzurichten.
Die Bewohner Timors[31]haben eine andere Methode, sich zu heilen, weil sie, wenn sie Fieberschauder fühlen, sich der Länge nach vor ein Feuer hinstrecken, sich wenden und von allen Seiten erhitzen, bis die Kälte vergangen sei. Und wenn einmal die Hitze eintritt, begeben sie sich in Höhlen und gießen Wasser über ihre Körper, bis die Hitze sich temperiert.
Die Einwohner von Sumba[32] sind umsichtiger, weil sie, auf daß sie nicht krank werden und das Übel nimmer in ihren Körper gelange, die Frucht der Palme kauen, daraus das Öl herausziehen, sich damit gut einreiben und danach jeden Tag drei oder vier Stunden in der Sonne braten. [S. 134]
Die Kambodschaner machen es noch besser, weil sie, wenn sie erkranken, alle medizinischen Dinge, die sie kennen, in einem großen Topf anhäufen, das Ganze mit Wasser zum Kochen bringen und das Dekokt trinken. Und wenn sie sich nach diesem Arzneitrunk nicht geheilt finden, rufen sie die Talapois,[33]um den Teufel zu beschwören und aus dem Haus wie auch Körper des Kranken zu bringen. Dazu benötigen sie beliebig viele Schweine, Kleidungsstücke und Silber, und wenn der Kranke nicht gesund wird, dann liegt das daran, so sagen sie, daß sie den Talapois zu wenig gegeben haben.
In Tonkin[34] gibt es ein Bergvolk, welches ein sehr ungesundes Land bewohnt und sich mit nichts anderem als Wasser kuriert. Wenn es ihnen kalt ist, begeben sie sich in heißes Wasser, und wenn es ihnen heiß ist, in kaltes Wasser, und sie trinken davon zum gleichen Ende.
Die Cochinchinesen sind auch [S. 135] bemerkenswert, insofern sie, wenn sie sich krank fühlen, einen Arzt aufsuchen und dessen Arznei nehmen. Und wenn sie nicht unverzüglich gesunden, gehen sie zu einem anderen und wieder einem anderen, und so füllen sie sich oft mit Arzneien zu Tode an.
Es bleiben noch viele Kuriositäten und seltene Dinge hinzuzufügen, die ich in diesem Orient gefunden und beobachtet habe, aber die Zeit erlaubt mir das nicht, und die Kürze, die ich mir anempfohlen habe, rät mir zu schließen. Im übrigen ziehen mich ernstere und wichtigere Aufgaben im Dienste Gottes von dieser Zerstreuung ab. Ich schließe deshalb, indem ich die Leser bitte, meinen guten Willen anzuerkennen und meine Fehler, wenn sie nach langer Erfahrung welche finden, zu korrigieren.'

Daß die Chinesen sich vor allen Nachbarn auszeichnen, hatte der Autor schon eingangs betont. Was er im letzten Abschnitt ausbreitet, sind aus seiner Sicht überwiegend Kuriositäten - seltsam, bemerkens-, aber beileibe nicht nachahmenswert. An einigen Stellen wird die Ironie sehr deutlich. Doch auch dieser Abschnitt ist unter völkerkundlich medizingeschichtlichem Blickwinkel nicht ohne Wert.

 

 

Literatur:

Anonym (1671)   Les Secrets de la Medecine des Chinois, consistant en la parfaite connoissance du Pouls. Envoyez de la Chine par vn François, Homme de grand merite. Grenoble 1671.

ACM   Arzneibuch der chinesischen Medizin. Monographien des Arzneibuches der Volksrepublik China 1985 und nachfolgender Ausgaben. Stuttgart 1991.

Dehergne (1973)   Joseph Dehergne: Répertoire des Jesuites de Chine de 1552 à 1800. Bibliotheca Instituti Historici S. I., Volumen XXXVII. Rom, Paris 1973.

Grmek (1962)   Mirko Drazen Grmek: Les reflets de la sphygmologie chinoise dans la médecine occidentale. La Biologie Médicale, Paris, 1962. Vol. 51. (Numéro Hors-Série).

Pfister (1932)   Louis Pfister: Notices biographiques et bibliographiques sur les Jésuites de l'ancienne mission de Chine 1552-1773. t. I., Shanghai 1932

Porkert (1978)   Manfred Porkert: Klinische Chinesische Pharmakologie. Heidelberg 1978.

Unschuld (1986)   Paul U. Unschuld: Medicine in China. A History of Pharmaceutics. London 1986.


Fussnoten:
[1]   Lu Gwei-Djen and Joseph Needham: Celestial Lancets. A History & Rationale of Acu­puncture & Moxa. Cambridge 1980. S. 285.
[2]   In der British Library steht es zwar im Katalog, gilt aber als Kriegsverlust. Die Bibliothèque Nationale in Paris konnte merkwürdigerweise ihr Exemplar ebenfalls nicht mehr ausfindig machen und verwies auf die Library of Congress, die jedoch eine abschlägige Antwort gab. Auch intensive Katalogarbeiten in mehreren Ländern erbrachten keine weiteren Nachweise.
[3]   Bibliotheca Sinica. Paris 1905-1906. Yolume II, col. 1421/72.
[4]   Dehergne (1973), S. 347; Grmek (1962) S. LIX-LXIII.
[5]   Grmek (1962), S. 63
[6]   Eva Kraft: Christian Mentzel, Philipp Couplet, Andreas Cleyer und die chinesische Medizin. In: Fernöstliche Kultur. Hrsg. Helga Wormit. Marburg 1975, S. 158-196.; Edward Kajdanski: Receptarum Sinensium Liber of Michael Boym. In: Janus, Vol. LXXIII (1986-1990), S. 105-124.; W. Michel: Ein Ostindianisches Sendschreiben - Andreas Cleyers Brief an Sebastian Scheffer vom 20. September 1683. In: Dokufutsu Bungaku Kenkyu, Nr. 41, Fukuoka 1991, S. 24f., 29-31
[7]   [S. 124] "Des connoissances de la Medecine de quelques Peuples Orientaux, & des principes & methodes dont ils se servent pour guerir leurs malades"
X I. De la Medecine des Chinois.
Ie commence par ceux-cy, parce que ce sont les premiers Hommes [S. 125] de l'Orient en Politique, lettres, civilité, commerce, & en reputation d'exceller en Medecine.
Et parce que j'ay plus de connoissance de leurs Pais & coûtumes, comme ie vis parmy eux il y a quelques années, pendant lesquelles j'ay fait grande estude à leur Medecine, tant vantée par quelques uns qui n'en ont pas connoissance.
Il faut avouer neantmoins que leur façon de prendre le Pouls, tirée de quelques erreurs originez de ne scavoir pas l'anatomie, est plus facile, plus universelle, & plus certaine que celle que donnent tous les Maistres & Docteurs en Medecine, qui ont escrit jusques à present; d'où vient qu'ils surprennent le monde.
Il faut aussi avouer que leurs experiences sont plus anciennes que celles de toutes les autres Nations, puis qu'ils en ont escrit il y a plus de quatre mil ans. Aussi [S. 126] ont-ils quelques Secrets merveilleux, & de certaines experiences, avec lesquelles ils font des cures admirables.
Ie ne puis aussi nier qu'ils ont de fort bonnes drogues medecinales, qui se reduisent à racines, herbes, metaux, & excremens; mais le mélange & composition ne me contente pas, parce qu'il n'a point de regle ny de diversité; tout se coupe par le menu, & se cuit, & se boit la décoction premiere & seconde, & rien plus.
Mais aussi aucun Chinois ne me peut nier,
1o Qu'il n'y a eu, ni Docteur, ni Maistre, ni Escole de Medecine dans la Chine jusques à present.
2o Que de tous les Livres de leur Medecine, il n'y en a aucun qui aie esté escrit par un Maistre ou Docteur en Medecine, qui donne preceptes ou regles de bien operer.
3o Qu'il n'y a aucun de ces Livres de Medecine Chinoise, qui [S. 127] sont sans fin, qui donne raison de ce qu'il ordonne, fondée en principes de Physique ou discours naturel.
4o Que ce qu'ils ordonnent, n'estant fondé que sur leur dire, ne peut estre fort certain, veu que les Auteurs de ces Livres Chinois se contredisent les uns les autres.
5o Que leurs recipez ou receptes estans universelles pour toutes sortes de personnes de quelque aage, qualité & temperament que ce soit, ne peuvent estre en tous efficaces, & également certaines.
6o Que la Medecine parmy les Chinois estant un mestier qui s'apprend dans la boutique d'un Droquiste, n'est pas digne d'estre estimée, comme en effet elle ne l' est pas.
7o Qu'il ne faut s'estonner, si ensuite ces Medecins Droguistes se hazardent depuis à escrire, & dire que la canelle & les abricots ont [S. 128] du poison, & que le novau des abricots tuë le monde. Que les sloux de girofle sont humides, & le poivre aussi. Que le miel & la myrrhe sont temperez. Que les femmes ont le coeur du costé gauche. Que les hommes & les femmes ont le foye du costé gauche. Qu'on prenant le Pouls il faut avoir égard au vent, peser son doigt, & compasser le Pouls d'autruy avec sa respiration, &c. toutes lesquelles choses, & autres sans fin j'ay leu dans leurs Livres.
D'où l'on peut colliger si la Medecine Chinoise peut passer en Europe, & estre bien receue; toutefois voicy brievement les principes sur lesquels ils se fondent en leur maniere de se traitter.
L'unique & principale intention des Chinois dans leurs cures, est de reformer le Pouls, & le restablir dans son bon estat, ce qu'ils pretendent faire:
1o Par évacuations par le moyen de sueurs, vomissemens [S. 129] & principalement par une diete rigorosissime, ne donnans aux malades qu'un peu de riz ou eau de riz; & quelquefois les faisant jeuner les 8, 10 & 15 jours avec eau pure, ou eau cuite avec reforts.
2o Par restauration, tâchant par leurs decoctions de restablir le Pouls, rappeller les esprits, & restituer la chaleur ou l'humide radical.
Il est à noter qu'ils ne se servent de saignées, & qu'ils usent bien peu de purgations, parce qu'ils croyent que la chaleur du corps ne se diminuë point pour soustraire au corps quelque chose, non plus qu'une eau chaude, ne perd point de sa chaleur pour luy tirer quelque partie de sa quantité."
[8]In der Tat enthält der Kern der Prunus Ameniaca L. das giftige Amygdalin, weshalb vor Überdosierung gewarnt wird. (ACM; Porkert (1978), S. 400)
[9]    Flos Caryophylli (chinesisch Dingxiang ’š), die getrockneten Blutenknospen der Eugenia caryophyllata Thunb. Mit 'feucht' ist wohl hier eine Korrespondenz zur Wandlungsphase (xing s) 'Wasser' gemeint, denn die Droge ist traditionell 'warmer' Natur (xing « und zeigt die Geschmacksrichtung (wei –‘ 'scharf'. Gleiches trifft auf die 'heisse' und 'scharfe' Pfefferdroge Fructus Piperis (Huj iao ŒΣž£) und Fructus Piperis longi (Biba άπn) zu. (Porkert (1978, S. 281f.)
[10]   Gemeint ist hier das Qi, auf das ich weiter unten eingehe.
[11]    Ein Decoctum ist ein wässriger Auszug, der aus zerkleinerten Pflanzenteilen durch Erhitzen und Abpressen gewonnen wurde.
[12]   'Secrets' Epistre (o. S.)
[13]   “’AŠΫAŽUApA’OAŽπ
[14]   —›Žž’Ώw–{‘j–ځxBs. Porkert (1978), S. 42ff.; Unschuld (1986), S. 145ff.
[15]   θI‹„

[16]   16. [S. 129] "§. II. De la Medecine Iaponnoise.
Les Iaponnois fondent leur Medecine sur ce principe, que [S. 130] tous les maux & douleurs qui se sainssent du corps humain luy viennent du Ki, c'est à dire des esprits du Feu, de l'Eau, de la Terre, & de l'Air, lesquels ou ne peuvent sorlir, ou ne sont point dans leur lieu naturel; & partant ils ont cherché des issuës à ces esprits, & determiné dans toutes les parties du corps certains lieux par où peuvent sortir ces esprits, estans retenus en tel & tel endroit, & là ils appliquent un petit peloton qu'ils sont des feOilles seches de l'absinthe Sylvestre, auquel ils mettent le feu, & en se consommant va échauffant, & puis brûlent la peau, laquelle estant brûlée fait escarre, qui tombe & laisse une ouverture ou playe par où sort l'humeur ou le Ki, qui causoit douleur sur ce mesme endroit; quelquefois ils appliqueront 7, 9, 15, 30, 100, & 200, & 500 de ces pelotons ou boutons qu'ils appellent de feu.
Mais parce que dans les entrailles [S. 131] & intestins ce dit Ki est par fois aussi retenu, & qu'il n'y a point d'issuës par où il puisse sortir, à raison de ce qu'il est quelquefois trop profond, & que les issuës que la nature nous a données ne suffisent pas; alors ils se servent d'une grande éguille d'argent qui a la pointe un peu émoussée, laquelle ils roulent entre deux doigts, & repetant pharé pharé, la vont faisant entrer peu à peu jusques au plus interieur où est le Ki, lequel trouvant issuë, sort aussi-tost & cesse la douleur.
Dans les autres usages de leurs medicamens, ils se conforment aux Chinois."

[17]   ‹C
[18]   Vocabulario da Lingoa de lapam. Nangasaqui 1603/Supplemento 1604.
[19]   Œάs
[20]   W. Michel: Frühe westliche Beobachtungen zur Akupunktur und Moxibustion. Sudhoffs Archiv, Vol. 77, No. 2 (Stuttgart 1993), 194-222.
[21]   W. Michel: Hermann Buschofs Leben und Werk. In: Kairos Nr. 28, S. 135-168, Fukuoka 1990.
[22]   Jisaburo Ohwi: Flora of Japan. Washington 1965. S. 893-898
[23]   s. K. Kimura, M. Konoshima: Yakuyô shokubutsugaku kakuron. Tokyo 1971 (6. Aufl.), S. 272ff.
[24]   W. Michel: Willem ten Rhijne und die japanische Medizin (1). Dokufutsu Bungaku Kenkyu Nr. 39, 75-125, Fukuoka 1989.
[25]   ”PθI
[26]   jAθI
27. [131] " § . III. De quelques methodes de traitter les malades, particulieres à quelques Nations. Les Malayos, qui sont tous ces Peuples qui parlent la langue [S. 132] de Malaca, traittent leurs malades d'une estrange façon; car ils tiennent pour chose infaillible que la chaleur est amie de la nature, & le seul froid son ennemy; & partant qu'il se faut bien prendre garde de le laisser entrer dans le corps, c'est pourquoy ils mangent sans cesse une feXiille appellée berle avec chaux & areca (fruit sec d'un arbre de ce nom) & tout ce composé avec toutes ses parties est extremément chaud & sec; & cependant ils ont toûjours ce morceau en bouche.
Que s'ils se trouvent trop échauffez, alors ils se lavent le corps, en jettant des seaux d'eau sur leur teste; & s'ils se trouvent trop debilités, ils se frottent & couvrent le corps de quelques drogues temperées qui bouchent les pores du corps, par lesquels sortent les esprits, & entre le froid.
Ils ont des Medecines si chaudes, que d'appliquer une heure sur [S. 133] la ratte une escorce d'un certain arbre, c'est assez pour vous griller la ratte, avec les mesmes douleurs que si elle estoit sur les braises.
Ils se servent beaucoup d'effregations pour toutes sortes de douleurs, & pour le dégoust, & pour relever la luette.
Les Timors ont une autre methode de se guerir, parce que s'ils se sentent avoir frisson de la fiévre, ils s'estendent devant un feu de leur longueur, & se tournent & grillent d'un costé & d'autre, jusques à ce que le froid soit passé; & depuis quand le chaud entre, ils s'en vont au puits, & versent de l'eau sur leur corps, jusques à ce que la chaleur se tempere.
Les Sumbas sont plus avisez, car pour ne tomber pas malades, & afin que le mal ne leur entre point dans le corps, ils machent le fruit de la palme, en tirent de l'huile, s'en frottent bien, & æ rostissent aprés cela au Soleil deux ou trois heurs châque jour.
[S. 134] Les Cambojas font encor mieux, parce que s'ils tombent malades, ils amassent toutes les choses medecinales qu'ils connoissent, en remplissent un grand pot, font cuire le tout avec eau, & boivent la décoction; &r si aprés ce breuvage ils ne se trouvent gueris, ils appellent les Talapois pour conjurer le Diable, & le mettre hors de la maison & du corps du malade; & pour cela il leur faut tant de pourceaux, tant d'habits, tant d'argent tout autant qu'ils veulent; & si le malade ne guerit, c'est, disent ils, pour avoir donné trop peu aux Talapois.
Il y a dans le Tumkin une Nation montagneuse, laquelle habite un Pals fort mal sain, & ne se guerit avec autre chose qu'avec l'eau; s'ils ont froid, ils se mettent dans l'eau chaude; & s'ils ont chaud dans l'eau froide, & en boivent pour mesme effet.
Les Cochinchinois sont aussi [S. 135] remarquables, en ce que se sentans malades de quelque mal que ce soit, ils s'en vont chercher un Medecin, & prennent sa medecine; & s'ils ne guerissent aussi-tost, s'en vont à un autre, puis à un autre, & ainsi ils crevent souvent pour se remplir de medecines.
Il me reste à ajoûter beaucoup de curiositez & choses rares que j'ay trouvécs & observèes dans cet Orient, mais le temps ne me le permet pas, & la brieveté que je me suis proposée m'avertit de finir; d'ailleurs mes occupations plus serieuses, & de plus grande importance pour le service de Dieu me retirent de ce divertissement. Ie finis donc en priant les Lecteurs d'agrécr ma bonne volonté, & de vouloir corriger mes fautes s'ils en trouvent aprés une longue experience."
[27]    Der Autor beschreibt offenkundig das Kauen von Betel, dessen Name wegen der phonetischen Ähnlichkeit zu 'berle' transmutierte, einer aus dem Latein stammenden Bezeichnung einer europäischen aquatischen Pflanze aus der Familie der Ombelliferen.
[28]   29. Die Nasse und Blätter der Areca Catechu oder Betelnusspalme werden unter Zusatz von Kalk, Tabak oder Gambir gekaut, was eine leicht euphorisierende Wirkung hat. Betel wird schon in europäischen Arzneitaxen des 15. und 16. Jahrhunderts aufgeführt. (L. Lewin: Über Areca, Catechu, Chavica, Betel und das Betel kauen. 1889)
[29]   Bedeutung unklar
[30]   erotische Allusion?
[31]   eine der Großen Sundainseln (8. 50o S,126o O)
[32]   eine der Gro_en Sundainseln (10o S. 120o O), einst von den Niederländern wegen ihres Reichtums an Sandelholz auch 'Sandelbosch' genannt
[33]   vom birmanischen talaing pongy über das portugiesische talapao, talapoi, talapoi in die französische Sprache gelangte Bezeichnung für buddhistische Priester in Birma und Siam. Schon in den Peregrinaçao des Fernao Pinto (1544) belegt. (Sebastião Rodolfo Dalgado; Glossario Luso­Asiatico. Coimbra 1919. Nachdruck Hamburg 1982)
[34]   seinerzeit ein Reich im nördlichen Teil des heutigen Vietnam

 

 

TOPTOP
inserted by FC2 system