Wolfgang Michel: Hans Jurian Hancke, Mukai Genshô und Zacharias Wagener - Aspekte einer 'lehrreichen' Begegnung im 17. Jahrhundert. (Hans Juriaen Hancke, Zacharias Wagener and Mukai Gensho - Aspects of a 17th Century Cross-Cultural Intercourse). In: Hikaku Shakai-Bunka Kenkyûka Kiyô - Bulletin of the Graduate School of Social and Cultural Studies, Kyushu University No. 1 (Fukuoka, March 1995), pp.109 - 114. 「比較言語文化研究科紀要」第1号、109ー114。 Cover

Due to HTML code problems some features have been changed. A pdf-file of the original publication is available at the Kyushu University Institutional Repository (QIR)

 

Wolfgang Michel

Hans Jurian Hancke, Mukai Genshô und Zacharias Wagener - Aspekte einer 'lehrreichen' Begegnung im 17. Jahrhundert


Keywords: Hans Jurian Hancke, Mukai Genshô, Zacharias Wagener, Inoue Masashige, Western-style medicine, Dejima, Deshima, Dutch factory Japan, intercultural communication, Eastern and Western medicine, barber-surgeons, Oranda-den geka ruihô (manuscript)

 

 

[S. 109] Mukai Genshôs (向井元升auch 玄松, 1609 - 1677) Studien zur westlichen Medizin bei einem in japanischen Manuskripten als 'Ansuyorean' (アンスヨレアム)bezeichneten, bislang nicht identifizierten Europäer, werden zwar in vielen Darstellungen und Nachschlagewerken erwähnt, doch sind die Angaben äußerst fragmentarisch und die Tagebücher der Faktorei Deshima in dieser Hinsicht noch nie systematisch ausgewertet worden.[1] Der Fund einer japanischen Handschrift in der Kyûshû-Universität regte mich an, die westlichen und japanischen Quellen erneut zu untersuchen. Dabei stieß ich unter anderem auf den aus Breslau stammenden Chirurgen Hans Jurian Hancke. Und auch der Faktoreileiter Zacharias Wagener (1614 -1668) aus Dresden erscheint im neuen Licht als sarkastischer Berichterstatter und Beglaubiger einer von Mukai angefertigten Schrift. Nachfolgend werden die Hintergründe und Ereignisse vorgestellt. Auf die Frage der von Mukai seinerzeit verfaßten Schrift gehe ich an anderer Stelle ein.

 

 

 Im Auftrag des Großinspekteurs Inoue

Im Frühjahr 1656, dem japanischen Kalender nach das zweite Jahr der Devise Meireki, erhielt der Gouverneur Nagasakis aus Edo einen Brief des Großinspekteurs Inoue Masashige, Bewahrer von Chikugo, dessen Inhalt man am 6. Mai dem Leiter der niederländischen Faktorei Deshima, J(o)an Boucheljon, bekannt machte. Demzufolge sollte der in der Stadt lebende 'vornehme' Arzt Mukai Genshô (“Moccoey ginsjo”) anhand einer noch zu übergebenden 'memorie' in der 'Medizin und im Zubereiten einiger Arzneien unterrrichtet werden'.[2] Eigentlich hätte dieser Unterricht in Edo stattfinden sollen. Wie jedes Jahr war der Faktoreileiter Anfang des Jahres mit einigen Landsleuten, darunter dem Chirurgen bei Hofe gewesen, um dem 'Kaiser' (Shôgun) die gebührende Referenz zu erweisen. Doch weil die Dauer ihres Aufenthaltes zu knapp bemessen war, schickte Inoue nun 'ein umfangreiches Memorandum über das Präparieren von Arzneien einschließlich der Mittel gegen diverse Krankheiten, denen der Mensch gemeiniglich' unterliege.[3]

Die Gründe für dieses Anliegen waren teils allgemeinpolitischer, teils persönlicher Natur. Der als Großinspekteur (ômetsuke大目付 ) für die innere Stabilität des Reiches verantwortliche Inoue betrieb sehr gezielt und energisch die Übernahme nützlicher Dinge und Kenntnisse des Auslandes. Das schloß die Medizin, insbesondere die Chirurgie ein.[4] Im Hintergrund finden wir zudem persönliche Motive, denn Inoue litt an Hämorrhoiden, Blasensteinen und Katarrh.[5] Mit zunehmendem Alter mehrten sich daher die Anfragen und Bestellungen. Auch die für Nagasaki direkt zuständigen Gouverneure wurden involviert und fanden während der fünfziger Jahre Interesse an westlicher Heilkunde.

Der dank des Auftrages aus Edo 1656 erstmals in einer niederländischen Quelle erwähnte Mukai stammte aus Saga im südwestjapanischen Fürstemtum Hizen, lebte aber seit seinem dritten Lebensjahr im direkt der Zentralregierung unterstellten Nagasaki. Unter anderem befaßte er sich dort mit westlicher Astronomie. Weitaus deutlicher indes fällt die Beschäftigung mit dem Konfuzianismus ins Auge, den er seit 1647 in einer von ihm begründeten Schule lehrte. Woher sein von einigen Legenden umranktes medizinisches Wissen kam, ist nicht klar.[6] Es muß beachtlich gewesen sein, denn sonst hätte Inoue ihn wohl kaum für diese Aufgabe ausgewählt. Die konfuzianische Bildung und das Fehlen [S. 110] jeglicher anderweitiger Hinweise legen nahe, daß auch seine bisherige heilkundliche Praxis der klassischen Tradition folgte.

Am Abend des besagten 6. Mai machte Mukai in Begleitung der Dolmetscher seinen Antrittsbesuch beim Faktoreileiter. Nachdem er etwas Rotwein geschlürft hatte, begab er sich wieder auf den Heimweg.[7] Boucheljon stellte bei dieser Gelegenheit sicher den Oberchirurgen vor. Er hieß Hans Juria(e)n Hancke, stammte aus Breslau und war im Juni 1647 auf dem Fleutschiff Koe (= Kuh) als Oberchirurg mit einem monatlichen Sold von 32 Gulden nach Batavia gekommen. Einstellungsrang und Sold sprechen dafür, daß er eine solide Ausbildung vorweisen konnte. Wo er in den folgenden Jahren arbeitete, ist nicht klar. Im Herbst 1655 war er dann nach Deshima versetzt worden.[8] Das heißt, er war bereits in Edo gewesen und mit dem Auftraggeber ebenso wie mit dem starken Interesse an seiner Kunst bestens vertraut. Dies wird ihm nicht wenig geschmeichelt haben, denn unter den Europäern galten Barbierchirurgen nicht allzu viel, weshalb sich die Faktoreileiter in Deshima nur selten dazu herabließen, sie in ihren dienstlichen Tagebüchern namentlich zu nennen.

Am 6. Mai 1656 begannen die Instruktionen. In Anwesenheit des japanischen Bürgermeisters der Insel Deshima und aller Dolmetscher fing man an, die Herstellung von Pflastern aufzuschreiben. Das waren seinerzeit koplizierte Mischungen aus Kräutern, Erden, gelben oder weißem Wachs und anderen Ingredenzien mehr, die man auf Geschwüre und Wunden aufbrachte und mit Binden fixierte. Doch schon bald, heißt es im Faktoreitagebuch, kamen ihnen gewisse Zweifel am Sinn ihrer Tätigkeit. Selbst wenn sie alles noch so weitläufig und breit aufzeichneten, diese Pflaster und Salben würden sie in Ermangelung diverser Drogen und Kräuter hier nicht anfertigen können. Trotzdem fuhr man mit der Arbeit fort, um den hohen Auftraggeber zufriedenzustellen. Falls seine Exzellenz Inoue dann bestimmte Arzneien benötige, solle man die für ihn herstellen. So verging der gesamte Tag.[9]

Das Unternehmen wurde mit beträchtlichem Aufwand in unregelmäßigen Abständen fortgesetzt. 'Durch den Oberchirurgen Hans Hancke', schrieb Boucheljon am Jahresende seinem Nachfolger auf, seien 'in aller Breite Erklärungen und Unterrichtungen gegeben' und schriftlich festgehalten worden, womit man insgesamt rund zwei Monate verbracht habe.[10]

 

 

 Die Mühsal der interkulturellen Verständigung

Die Klärung von allerlei Mißverständnissen, das Übersetzen und Notieren müssen sehr strapaziös gewesen sein. Wenn Mukai erschien, kämpften sämtliche Dolmetscher um eine korrekte Vermittlung.[11]

Die sprachliche Barrieren waren hoch, denn die Holländisch-Kenntnisse der Mittler ließen sehr zu wünschen übrig. Noch gab es keinerlei systematische Ausbildung, und höchstwahrscheinlich nicht einen, der niederländische Texte zu lesen verstand. Die meisten sprachen portugiesisch, doch auch das wurde nach der Vertreibung aller Portugiesen aus Japan langsam schlechter.

Auf Seiten der Europäer sah es nicht viel eindrucksvoller aus. Eigene Dolmetscher waren ihnen ebenso verwehrt wie ein offizielles Studium der Landessprache. Einige wenige mit rascher Auffassungsgabe und mehrjährigem Aufenthalt kamen im Alltag mit dem japanischen Idiom zurecht - der Neuling Hancke zählt jedoch nicht hierzu. Bei den Faktoreileitern galten Portugiesisch-Kenntnisse als Voraussetzung für die Position in Japan. Das nicht-kaufmännische Personal der Compagnie dürfte nur in Ausnahmefällen dieser Sprache mächtig gewesen sein. Nehmen wir zugunsten Hanckes an, daß er als gebürtiger Deutscher sich während der vergangenen acht Jahre im Niederländischen, einer westgermanischen Schwestersprache, zu Hause fühlte und wie vielleicht auch Mukai diesen oder jenen portugiesischen Brocken aufgeschnappt hatte.

Neben solchen sprachlichen Hindernissen gab es noch andere. Zwar streiften die Mediziner an den europäischen Universitäten jener Zeit die dogmatischen Fesseln der mittelalterlichen Lehren mehr und mehr ab, doch die in Zünften ausgebildeten Barbierchirurgen dachten noch weitgehend in den Kategorien der griechisch-galenischen Medizin. Überdies lag der Schwerpunkt bei den Gesellen- und Meisterprüfungen ebenso wie bei der Aufnahme in die Dienste der Ostindischen Compagnie im Bereich der Anwendung. Auf den pathologischen Hintergrund verwandte man wenig Energie.[12]

Mukai wiederum formulierte seine Fragen vor dem Hintergrund der konfuzianisch-traditionellen Medizin, von der sogar die japanischen Dolmetscher nur vage Vorstellungen hatten. Man kann sich nur allzu leicht die Verwirrung Hanckes vorstellen, wenn die Sprachmittler noch heute kaum angemessen übersetzbare Schlüsselbegriffe wie Yin, Yang und Qi (jap. in , yô , ki ) in schlecht passendem holländischen Gewand vorführten und um sein Urteil baten. Noch zu ten Rhijnes Zeiten Anfang der siebziger Jahre führte das zu immer neuen Mißverständnissen.[13] Wie schon im Falle Caspar Schambergers[14] wird man notgedrungen der Vermittlung praktischer Rezepte den Vorzug gegeben haben.

Doch selbst das hatte seine Tücken. Zur inneren Medizin konnten Barbierchirurgen ohnehin wenig anbieten. Was blieb, waren Geschwulste, Verletzungen, Brüche, Ausrenkungen. In den letztgenannten 'sichtbaren' Bereichen kam man wohl einigermaßen zurecht. Die Kategorisierung westlicher Geschwulste hingegen folgte humoralpathologischen Konzepten, auf die man bei der Bestimmung zurückgreifen mußte. Andererseits gab es keinerlei Möglichkeit die sinojapanischen Bezeichnungen des aus Edo geschickten Memorandums zu übersetzen oder [S. 111] deren Pathologie hinreichend zu verdeutlichen. Wahrscheinlich dienten Abbildungen aus mingzeitlichen Chirurgie-Texten wie z.B. dem auch in Japan weit verbreiteten Waike zhengzong von Chen Shigong (1555 - 1636)[15] die Grundlage der Beurteilung, und man notierte dann hierzu die von Hancke genannten Namen und Mittel.

Die einschlägigen japanischen Handschriften jener Zeit wimmeln von westlichen Termini, die in Katakana-Silbenzeichen mehr schlecht als recht transliteriert und in dieser Form eigentlich unverständlich waren. Es nimmt nicht wunder, daß viele Dolmetscher und Ärzte Glossare anlegten, um sich einen Überblick zu verschaffen und die 'Übersetzung' voranzutreiben.[16] Für abstrakte Termini und spezielle Eigennamen fand man lange keine adäquate Übertragung. Bei konkreten Bezeichnungen z.B. von Heilkräutern und anderen Drogen verlief die Suche nicht wenige mühsam. Um sich ein Bild von der betreffenden Pflanze usw. zu machen, benötigte man Proben, Herbarien. Dies erklärt die wiederholten Lieferungen des “Cruijdt-Boeck” von Rembertus Dodonaeus (Antwerpen 1644) während der fünfziger Jahre an Inoue, den Reichsrat Inaba Masanori und andere hohe Herren .[17]

Da saßen zwei Heilkundige und dachten in völlig verschiedenen Konzepten. Zwischen ihnen Dolmetscher, die von der westlichen Medizin keine und von der fernöstlichen nur wenig Ahnung hatten und überdies die niederländische Sprache unzureichend beherrschten. Zudem war keiner der Akteure in der Lage abzuschätzen, wie adäquat die eigenen Äußerungen in die Sprache des anderen transfomiert wurden. Denn Mißverständnisse konnten sowohl sachlicher als auch sprachlicher Natur sein. Aus dieser Sicht mutet es geradezu wie ein Wunder an, daß bei dieser Begegnung überhaupt etwas Brauchbares zustandekam.

 

 

  Unter Zacharias Wagener - Hilfe für Mensch und Tier

Hanckes Unterricht zog sich entsprechend in die Länge. Am 30. August hatte er schließlich Mukai mündlich wie schriftlich weitläufig instruiert. Es sei zu hoffen, schrieb Boucheljon, daß 'diese Leute es nun künftig ordentlich verstehen könnten'.[18] Er vertraue, daß alles dem Herren Inoue 'angenehm sei und wohl gefallen' werde. Vielleicht fehle 'das eine oder andere', das die Japaner 'noch nicht gut begriffen hätten'. Doch sei der Chirurg bei der kommenden Hofreise wieder mit von der Partie und könne in Edo behilflich sein.[19] Am Hof werde von der Heilkunst und den Chirurgen der Compagnie ein sehr großes Aufheben gemacht und derselbe allda oft gebraucht, wie Wagener sicher selbst befinden werde.[20]

Hancke hatte sich 1647, als er in die Dienste der Kompanie trat, eigentlich nur auf fünf Jahre verpflichtet. Danach wollte er laut Boucheljon Jahr um Jahr zurück nach Europa, weshalb er weder zeitgebundene Verträge schloß noch Wert auf 'Verbesserung' legte. Dies war auch im Herbst 1656 der Fall. Seine guten Dienste hätten sich in der Hofstadt Edo beim Visitieren und Behandeln einiger Großer genugsam gezeigt, schrieb der Faktoreileiter am 27.September 1656. Schließlich war es ihm gelungen, Hancke unter Erhöhung des Monatslohns von 32 auf 42 Gulden zu einem weiteren Jahr und damit zu einer zweiten Hofreise zu überreden.[21]

Am 1. November 1656 übernahm der ironisch-cholerische Dresdener Zacharias Wagner, die Leitung der Faktorei.[22] In Südamerika und Ostasien weit herumgekommen und von Natur cholerisch, erwarb er sich in Japan bald den Beinamen ‚Donnermann'. Der Oberchirurg Hancke blieb weiterhin sehr gefragt. Schon wenige Tage nach Wageners Amtsantritt schickte der Gouverneur Kiemon einen 'geschoren japanischen Pfaffen' namens Hatano Gentô (波多野玄洞), Oheim des Stadtvogtes Suetsugu Heizô (末次平蔵), und bat um Unterrichtung durch den Chirurgen.[23] Im Dezember ging es dann um eine Jagdhündin des Gouverneurs.[24] Sie hatte nach dem Werfen von zwei Welpen eine 'garstigen Sache um das Hinterteil' bekommen, gegen die man keine Abhilfe wußte. Hancke solle doch besagtes Tier ‚stracks unter die Hände nehmen und allen Fleiß anwenden, um es so schnell wie möglich wieder zu kurieren'. Wagner erklärte dem entsandten Dolmetscher höflich, daß ihre heilkräftigen Arzneien zur dienlichen Hilfe und Unterstützung schwacher, gebrechlicher Menschen, nicht aber für Hunde geschaffen wären. Überdies sei es in Europa eine große Schande, wenn ein Meister seine ‚menschliche Heilkunst', die er lange Jahre mit großen Kosten und Mühen erlernt habe, an so einer kotigen, stinkenden Hündin anwenden solle. Worauf der Dolmetscher erwiderte, daß dies hierzulande niemandem zur Schande gereiche. Einige ihrer Doktoren würden eine solche Bitte als große Ehre erachten. Nach einigem Hin und Her ließ Wagner, um nicht Anlaß zu weiterem Mißvergnügen zu geben, den Meister hochkommen und empfahl ihm in Anwesenheit des Dolmetschers mit Nachdruck, er möge dieser Bitte nachkommen, was Hancke, wenn auch ungern, dann tat.[25]

Zu jener Zeit erschien wieder Mukai Genshô, den auch Wagner als einen der berühmtesten japanischen Doktoren der Region bezeichnet. Alle Dolmetscher versammelten sich im Zimmer des Faktoreileiters. Mukai habe, so erklärten sie, die Erlaubnis des Gouverneurs, mit dem Oberchirurgen in die Stadt zu gehen, um in den Arzneihandlungen einige nützliche Kräuter oder Arzneien gegen die Blasensteine (sic) des Großinspekteurs Inoue zu suchen. Wagner ließ Hancke rufen und gab ihm die entsprechenden Anweisungen. Gegen Mittag zogen sie los, kehrten aber ohne nennenswerten Erfolg nach etwa drei Stunden wieder [S. 112] 'hungrig' zurück.[26]

Tags darauf stand wieder ein bitterer Kelch auf dem Tisch. Dieses Mal hatte der Gouverneur den neuen Dolmetscher Jozaemon mit einen kleinen Affen geschickt. Der hohe Herr, so hieß es, spiele mit dem Tier zu seinem Vergnügen, wenn er am Feuer sitze. Weil aber der lange Schwanz des öfteren in die Glut geraten war und mittlerweile einen ziemlichen Gestank verursachte, möge der Chirurg doch denselben dicht am Leib abkappen und das Tier so lange bei sich halten (sic), bis es wieder genesen sei. Was zur Stunde geschah - unter Zähneknirschen. Wer habe je, so der bissige Wagener, von solchen fremden Kuren gehört: erst ein mageres Luder von Hündin, nun ein Affe, danach vielleicht ein Bläßhuhn oder eine Eule! Doch all das Wüten am Schreibpult des Kontors half nichts. Er wußte nur zu gut, was auf dem Spiel stand. So wolle er denn willfährig sein, selbst wenn man verletzte Böcke, Büffel oder Schweine auf ihr Eiland schicken würde.[27]

Am 4. Januar 1657 zog Hancke wieder mit Mukai, einem Beamten und allen Dolmetschern in die Stadt, um bei der Suche nach weiteren Kräutern und Arzneien behilflich zu sein.[28] Tags darauf waren der etwas widerwillige Wagner, der als sparsamer Kaufmann nur unnötige Geldausgaben vor Augen hatte, und drei andere Niederländer mit von der Partie.[29]

Hancke hatte offenbar weiterhin Unterricht unterteilt. Am 14. Januar erschienen dann Mukai und die Dolmetscher. Sie brachten zwei (japanische) Schriften - ein Original und eine Abschrift - über die 'Heilkunst auf europäische Weise'. Diese seien durch den Oberchirurgen mündlich aufgestellt und mit Hilfe der Dolmetscher übersetzt worden. Der Gouverneur wolle, daß Wagner sie nach Edo mitnehme und Inoue aushändige. Jedoch sollten zuvor durch die eigenhändige Unterschrift des Chirurgen und Wagners bestätigt werden, daß 'alles was der Chirurg dem besagtem Arzt aus verschiedenen Autoren erklärt und gelehrt habe, aufrichtig und nach seiner besten Kenntnis getan' habe. Wagner hielt das persönlich zwar für eine 'fremdartige und ungereimte Bescheinigung' doch kam er nicht umhin, dem Begehren zu folgen.[30] Einen Tag vor der Abreise nach Edo schickte der Gouverneur den Dolmetscher Oberdolmetscher für diese Reise, Namura Hachizaemon (名村八左右衛門), mit einem Exemplar jener 'medizinischen Schrift'. Wiederum hob Wagner im Tagebuch hervor, daß der 'Meister so lange überaus beschäftigt war, die Kunst zu beschreiben'. Die ihm überrreichte Schrift war rundum versiegelt. Er wurde angewiesen, sie gut aufzubewahren und nach der Ankunft in Edo an den Inoue weiterzuleiten. Sie solle als ein Neujahrsgeschenk für ihre Majestät dienen.[31] Das zweite, von den beiden unterschriebene Exemplar verblieb mit aller Wahrscheinlichkeit beim Gouverneur Kainoshô in Nagasaki.

 

 Ein neuer Handschriften-Fund

In den älteren Beständen der Medizinischen Fakultät der Kyûshû-Universität gibt es fünf Manuskripte mit verschiedenen Titeln, die gebündelt unter einer Nummer registriert sind. Ein dünnes Bändchen von 15 Blatt trägt außen den Titel 'Korrekte Überlieferung der Holland-Chirurgie' (Oranda geka seiden)[32] und innen den Titel 'Verschiedene Rezepte der Holland-Chirurgie' (Oranda-den geka ruihô). Es handelt sich zweifellos um eine Abschrift, die wahrscheinlich Ende des 18. Jahrhunderts angefertigt wurde. Hierzu verwendete der sparsame Schreiber die Rückseite eines bereits beschriebenen Papiers.[33]

Unter inhaltlichen Aspekten läßt sich diese Schrift in sechs Abschnitte unterteilen: (1) Pflaster, (2) Salben, (3) Öle, (4) Blumen, (5) Wurzeln, (6) andere Medikamente. Zum Theriak, dem letzten der behandelten Mittel heißt es dann, daß man diesen in Japan nicht herstellen könne. Er werde in Holland nicht vom Chirurgen, sondern vom Apotheker zusammengemischt. Im zweiten Jahr der Devise Meireki (= 1656) habe der holländische Chirurg Obiges erklärt, aber die Rezeptur nicht mitgeteilt. Im dritten Jahr sei das dann anhand eines anderen Buches erfolgt.[34] Diese Erläuterung, die an den Tagebucheintrag Boucheljons vom 8. Mai 1656 erinnert, ist nicht verwunderlich. Theriak wurde in der Tat nur von Apothekern hergestellt, denn die Rezeptur nach Adromachus, die man in allen wichtigen Pharmakopoeen findet, zählt sage und schreibe 65 Komponenten auf. Zwei Pfund dieses kostbaren Mittels hatte man bereits 1652 nach Japan gebracht, was das Interesse an diesem Mittel erklären mag.[35]

Einige Zeilen weiter schließt der Text dann auf eine Art, die unter allen Schriften, die man bisher auf Mukais 1657 eingereichten Bericht zurückzuführen versuchte, einmalig ist und das Oranda-den geka ruihô zu einer Schlüsselquelle für die Rekonstruktion der ursprünglichen Form macht. Unter einer kurzen Erklärung, daß dies im Auftrag beider Gouverneure anhand von Büchern berühmter holländischer Ärzte geschrieben worden sei, findet man nicht nur den 'Meester Hans'. Es folgt die Bestätigung, daß man bei der mündlichen Vermittlung obiger chirurgischer Rezepte große Sorgfalt walten ließ samt dem Garanten 'Capitão Zacharias Wagener'. Neben beiden Namen wird der Ort angezeigt, wo einst ein Wagner und Hancke ein / ihr Siegel aufbrachten.[36]

Dies deckt sich überdies auf verblüffende Weise mit dem Sachverhalt, den Wagener am 14. Januar 1657 im Tagebuch beschrieben hatte. Den Namen Ansu Yorean (Hans Juriaen) findet man zwar auch in diversen anderen Handschriften als Vermittler diverser Rezepte genannt, doch keine zeigt die obige Form und die Bestätigung durch Wagner einschließlich der Siegel. Zweifelsohne liegt hier eine wenig oder nicht korrumpierte Abschrift [S. 113] jenes ursprünglichen Berichtes von Mukai vorliegt.

 

 

 Ein weiterer Versuch

In Edo mußte Hancke dann diverse Arzneien herstellen, darunter Fuchsöl (Oleum Vulpinum), dessen Gestank und Rauch Wagener kaum ertragen konnte.[37] Am Audienztag bat man den Chirurgen im Schloß, sein Verbandszeug zu holen und die Instrumente zu erklären.[38] Kurz darauf, am 2. März, war er mit Wagner zu Gast bei Inoue und erläuterte den Gebrauch der mitgebrachten europäischer Arzneien.[39] Gerade, als Inoue ihm 'für die große Mühe dankte, die er sich seinetwegen beim Unterrichten im vergangenen Jahr in Nagasaki gemacht habe, da hörte Wagner ein 'fremdes Geläut wie von einer großen Glocke'.[40] Ein Brand war ausgebrochen, der sich zu jener berühmten Feuersbrunst der Meireki-Periode (Meireki no taika 明暦の大火) entwickelte.

Die Niederländer hatten Glück im Unglück. Zwar verloren sie fast ihre gesamte Habe, doch blieben sie am Leben. Wagener, der einst als Zeichner in Brasilien gearbeitet hatte, hielt die Brandwüste in einem schaurigen Bild fest.[41] Wahrscheinlich ging die mitgebrachte Schrift Mukais in Asche auf. Denn zwei Wochen nach ihrer Rückkehr auf die Insel Deshima ließ der Gouverneur durch vier Dolmetscher anfragen, ob die Medizin-Bücher des Meisters im Edoschen Brand geblieben seien, oder ob er die noch habe. Er würde sie gerne mit der Hilfe des Chirurgen und einiger japanischen Doktoren aufs Neue auslegen und in japanischer Schrift aufstellen lassen. Als die Dolmetscher hörten, daß die Bücher allesamt mit der Arzneikiste verbrannt waren, schauten sie sich und und lachten. Wagner hatte den Eindruck, daß sie sich freuten, so 'von einer langwierigen, mühsamen und verdrießlichen Arbeit befreit' zu sein.[42] Allerdings mußte jenes zweite Exemplar noch irgendwo existieren.

Wahrscheinlich verließ Hancke Japan in jenem Herbst. Der Name seine Nachfolgers steht leider nicht eindeutig fest. Anfang November erschienen die Dometscher wieder mit dem Arzt Mukai Genshô auf Anweisung des nach Edo abreisenden Gouverneurs Kainoshô[43] beim neuen Faktoreileiter Boucheljon. Man solle auf japanisch ein neues Buch über die Heilkunst schreiben. Obwohl ein solcher 'Hofdienst nichts als freudlose Mühe' bedeute und 'ohne jede Freude' sei, ließ Boucheljon den Chirurgen holen, dem er in aller Anwesenheit die entsprechenden Befehle gab.[44] Schon am folgenden Tag begann Mukai mit seinen Aufzeichnungen über die Zubereitung diverser Öle.[45] Nach täglichen, weitläufigen Unterrichtungen schien es ihm am 26. November 'vollkommen zu genügen', weshalb er nachmittags unter Dankbezeugungen seinen Abschied nahm. Er wolle, so erklärte er, seine Aufzeichnungen, nachdem er sie in die geziemende Ordnung gebracht habe, dem Gouverneur nach Edo schicken.[46] Im selben Monat war auch Hatano Gentô wieder erschienen.[47] Seine Unterricht erstreckte sich anders als bei Mukai in unregelmäßigen Abständen über ein halbes Jahr und wurde durch ein Zeugnis bescheinigt.[48]

Dies war jedoch nicht der letzte Besuch Mukais in der Faktorei Deshima. Am 17. Dezember kam er mit zwei Beamten. Der Gouverneur habe ihm erlaubt, mit dem Chirurgen in die Stadt zu gehen und dort in einigen Gärten nach Kräutern zu sehen, die ihm noch unbekannt waren. Kurz nach Mittag brachen sie auf. Nachdem sie diverse Heilkräuter gefunden hatten, kehrten sie abends wieder zurück.[49] Im folgenden Jahre 1658 siedelte Mukai nach Kyôto über, so daß man keine weiteren Hinweise in niederländischen Quellen mehr erwarten kann.

 

Anmerkungen
[1] Siehe z.B. Ôtori (1964) S. 1 - 12; Ôtsuki (1965) S. 102 - 104; Iwao (1968) S 160f.; Koga (1973), S. 171 - 173; Yôgakushi jiten (1984) S. 695.
[2] ARA, NFJ 69, DD 6.5.1656. Die Angaben aus den Quellen des Algemeen Rijksarchief in 's-Gravenhage, toegangsnummer 1.04.21, Neederlandse Factorij Japan werden wiefolgt verkürzt: ARA, NFJ + Registernummer. Bei Tagebucheinträgen ist das Datum nach dem Zusatz DD angegeben, ansonsten die Seiten- bzw. Blattnummer.
[3] ARA, NFJ 31, S.155 (Berightschrift, door gemt E: Boucheljon op des selfs versouk aen sÿnen successeur den E: Zacharias Wagenaer, dato pmo Novembr 1656)
[4] Zu Inoue siehe Hasegawa (1979) und Nagazumi (1975) 長谷川一夫「大目付井上筑後守政重の西洋医学への関心」。岩生成一編『近世の洋学と海外交渉』、巌南書店、196〜238頁、1979年. 永積洋子「オランダ人の保護者としての井上筑後守政重」『日本歴史』327号頁、1〜17頁、1975年.
[5] ARA, NFJ 65, DD 11.2.1652; NFJ 67, DD 29.1.1654, 5.2.1654, 10.3.1654, 14.3.1654; NFJ 69, DD 16.2.1656
[6] zu Mukais Leben siehe Koga (1973), S. 171 - 173, Yôgakushi jiten, S. 695
[7] ARA, NFJ 69, DD 6.5.1656
[8] ARA, NFJ 5, Bl. 95b (an Boucheljon, Z. Wagenaer, Oetgens et al.)
[9] ARA, NFJ 69, DD 8.5.1656
[10] ARA, NFJ 31, S.155
[11] ARA, NFJ 69, DD 27.5.1656, 12.6.1656, 16.6.1656, 10.7.1656, 30.7.1656
[12] siehe z.B. die “Bader Innungs Articul” von Leipzig vom 27.11.1627, Abschnitt “Examen und Fragestücke der Bader” (Stadtarchiv Leizig, I. Sektion, Tit. LXIV 29, fol. 6b - 10); Examen der Chyrvrgie, By een vergadert Door Mr. Cornelis Herls zal: in sijn leven Chyrurgijn der vermaerde Coopstadt Middelburgh in Zeelandt. Seer nut ende dienstelijck alle jonge Chyrurgijns ende insoderheyt die haer begeven na Oost ofte West-Indien. Den derden Druck, van veele fauten ghesuyvert. t' Amsterdam [...] 1645.
[13] Michel, Wolfgang: Willem ten Rhijne und die japanische Medizin. Dokufutsu Bungaku Kenkyu, Nr. 39 (1989), S. 75-125.
[14] ヴォルフガング・ミヒェル「出島蘭館医カスパル・シャムベルゲルの生涯について」『日本医史学雑誌』第36巻第3号(1990年)、201〜210頁.
[15] 陣実功『校正外科正宗』、上海、大成書局、巻3、1921年 (民国10年).
[16] z.B. das von Kawaguchi Ryôan 1661 verfaßte 'Oranda-go' (「阿蘭陀語」= Holländisch), heute im Besitz von Kawashima Junji, Koga (河口良庵「阿蘭陀語」古河市、川島恂二蔵書).
[17] ARA, NFJ 65, DD 24.5.1652, ARA NFJ 776 (Faktur Casteel Batavia vom 11.7.1652); ARA, NFJ 779 (Faktur Casteel Batavia vom 7. Juli 1655; NFJ 855, 856 (Journal 1.11.1656, 26.10.1657); NFJ 72, DD 7.4.1659
[18] ARA, NFJ 69, DD 30.8.1656
[19] Diese Zeilen muß Arnoldus Montanus gelesen haben, denn auch er erwähnt Hans Hancke, der mit Wagener nach Edo gehen solle (Montanus, Teil II, S. 371; s.a. S. 379)
[20] ARA, NFJ 31, S.155
[21] ARA, NFJ 5, Bl. 95b
[22] Zu Wagner siehe den Katalog einer Austellung, die 1987 im Holland Village (Präfektur Nagasaki) gezeigt wurde:  オランダ村博物館編『オランダ東インド会社出島商館長ワーヘナール』オランダ村博物館、西彼、1987年(昭和62年).
Eine Edition der im Kupferstichkabinett Dresden gefundenen deutschen Autobiographie Wageners steht in Michel, Wolfgang: Zacharias Wagner und Japan — Ein Auszug aus dem Journal des "Donnermanns". Dokufutsu Bungaku Kenkyû, No. 37 (1987), pp. 53-102. 『独仏文学』第37号(1987年)、53〜102頁。.
[23] ARA, NFJ 70, DD 6.11.1656
[24] ARA, NFJ 70, DD 7.12.1656. Koga (1972, S. 66) verlegte diese Episode fälschlicherweise ins Jahr 1650 und meinte, der Chirurg sei Schamberger gewesen. 古賀十二郎『西洋医術伝来史』形成社、東京、1972年(昭和47年).
[25] ARA, DD 7.12.1656
[26] ARA, NFJ 70, DD 12.12.1656
[27] ARA, NFJ 70, DD 13.12.1656
[28] ARA, NFJ 70, DD 4.1.1657
[29] ARA, NFJ 70, DD 5.1.1657
[30] ARA, NFJ 70, DD 14.1.1657
[31] ARA, NFJ 70, DD 18.1.1657
[32] Oranda-den geka ruihû (Umschlag: Oranda geka seiden), Bibliothek der Medizinischen Fakultät der Kyûshû Universität, MS, Nr. o-37.「阿蘭陀外科類方」(外題:「阿蘭陀外科正伝」)、九州大学医学部附属図書館、オ-37
[33] Einen Hinweis zur Quellengeschichte findet man in einem weiteren unter derselben Nummer (MS, Nr. o-37) registrierten Band mit dem Titel Oranda kôwa [kuchi yawarage] sho(「阿蘭陀口和書」). Auch er wurde auf der Rückseite eines in gleicher Weise beschrifteten Papiers geschrieben. Beide Abschriften entstanden daher zur gleichen Zeit. Am Schluß dieses Oranda kôwa-sho finden wir eine Erklärung, daß der Text im Jahre Kansei 11, also 1799, kopiert wurde.
[34] Oranda-den geka ruihô, Bl. 15 - 15b (eigene Zählung): 此テリヤアカ調合ノ事ハ日本ニテナリガキ薬方也阿蘭陀国ニテモ外科ハ調合スル事ナシ薬屋ニ調合スル薬也/明暦二年ノ年阿蘭陀外科ハ右ノ旨ヲ述テ薬方ヲ伝ヘズ同三年ノ年ノ外科伝之別書ニ此薬方注ス者也
[35] ARA, NFJ 851: 4.11.1652
[36] Oranda-den geka ruihô, Bl. 15b - 16 (eigene Zählung):
「兩御奉行樣被 仰付ヲ以阿蘭陀国之名医共之医書ヲ以書顕申候
                        メステレアンス
                             在判
右外科薬方口伝之通送仁念ヲ入サセ申候
                   カビタン サカリヤスハアケナル
                             在判
[37] ARA, NFJ 70, DD 20.2.1657
[38] ARA, NFJ 70, DD 1.3.1657
[39] ARA, NFJ 70, DD 2.3.1657. Diese Szene ist auch von Montanus (Montanus, Teil 2, S. 379) beschrieben, der hierzu aber eine andere Quelle benutzte (ARA, NFJ 288, S. 21).
[40] ARA, NFJ 70, DD 2.3.1657
[41] Heute zu sehen im Edo-Tôkyô-Museum, Tôkyô.
[42] ARA, NFJ 70, DD 20.4.1657
[43] Kainoshô Kiemon Masanobu (甲斐庄喜右衛門政述). An seiner Stelle trat nun der aus Edo angereiste zweite Gouverneur (von den Niederländern oft “confrater” genannt), Kurokawa Yohyôe Masanao (黒川与兵衛正直) sein einjähriges Amt in Nagasaki an.
[44] ARA, NFJ 71, DD 5.11.1657:
[45] ARA, NFJ 71, DD 5.11. 1657, 6.11.1657
[46] ARA, NFJ 71, DD 26.11.1657
[47] ARA, NFJ 71, DD 14.11.1657
[48] ARA, NFJ 71, DD 24.4.1658, 27.4.1658, 17.6.1658, 10.7.1658
[49] ARA, NFJ 71, DD 17.12.1657

 

 

TOPTOP
inserted by FC2 system